zu Ehren der Flämisch - Nordrhein-Westfälischen Zusammenarbeit 4.0
Der Beginn der Zusammenarbeit von Flandern und Nordrhein-Westfalen liegt weit in der Vergangenheit und war immer hervorragend. Eine erste strukturelle Basis wurde 1991 mit der Unterzeichnung eines internationalen Abkommens zu einer internationalen Flämisch-Nordrhein-Westfälischen Zusammenarbeit gelegt. Seitdem fanden zahlreiche gegenseitige Besuche, Konferenzen und kultureller Austausch in verschiedenen Bereichen statt. Inzwischen geht auch ein Drittel der flämischen Exporte nach Nordrhein-Westfalen.
Mit dem Antritt der aktuellen Regierung Flanderns bekamen die Beziehungen neuen Impuls. Nordrhein-Westfalen wurde für Flandern zur Toppriorität in der Auswärtigen Politik. Dass eine erste gemeinsame Regierungssitzung Ende 2015 diesen Schwerpunkt bekräftigte, belegen die neun unterzeichneten Beschlüsse. In der Zusammenarbeit wurden andere Wege beschritten und neue Dimensionen aufgenommen. Integration und die Vorbeugung von Radikalisierung, duale Ausbildung und der Austausch von Kuratoren, Chemiestrategie und verkehrspolitische Themen rückten in den Vordergrund. Dank der guten Zusammenarbeit bekamen stagnierende Themen, wie der Eiserne Rhein (3RX), neue Impulse.
Während der zweiten gemeinsamen Regierungssitzung im Januar 2019 wurden gleich 17 Beschlüsse angenommen. Dabei ging es um eine Vertiefung der laufenden Zusammenarbeit u.a. in den Bereichen Chemie & Energie, Bildung und Integration. Neu dazu kamen dieses Mal Beschlussvorlagen u.a. zur Wiederaufnahme der Plattform Wirtschaftliche Zusammenarbeit, zum Bürgerengagement, das auch in Nordrhein-Westfalen weit oben auf der Tagesordnung steht, Digitalisierung in der Kunst sowie Architektur. Auch europäische Themen wie der Brexit, INTERREG und der MFR sind Gegenstand der engeren Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Kollegen aus Nordrhein-Westfalen. Um diese Beschlüsse umzusetzen, hat die Regierung Flanderns die Initiative ergriffen, vom 17. bis einschließlich 24. März 2019 – zum ersten Mal – eine Flämische Woche in Nordrhein-Westfalen zu organisieren. Ziel ist es, die Zusammenarbeit in ihren verschiedenen Facetten vorzustellen. Übrigens möchte auch die nordrhein-westfälische Regierung die guten Beziehungen mit ihren Benelux-Partnern auf dieselbe Weise aufzeigen, mit der Folge, dass auch hier eine neue Dynamik entsteht.
Ministerpräsident Geert Bourgeois:
„Eine Flämische Woche in Nordrhein-Westfalen zeugt nicht nur von der Intensität und dem Tiefgang unserer Beziehungen mit diesem deutschen Bundesland, sondern bietet auch eine ganz besondere Gelegenheit, die laufende Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht darzustellen. Neben Chemie und Mobilität sind auch Digitalisierung und künstliche Intelligenz Bereiche, auf die wir uns gemeinsam konzentrieren. Für Flandern ist Nordrhein-Westfalen nicht nur als Handelspartner wichtig, ein Drittel unseres Exports nach Deutschland geht in dieses Bundesland, sondern auch als Verbündeter für mehr strategische Zusammenarbeit in Europa.“
Ministerpräsident Armin Laschet:
„Es ist ein Zeichen unserer engen und vertrauensvollen Kooperation, dass Flandern Nordrhein-Westfalen als Ort zur Durchführung der ersten Flämischen Woche in Deutschland ausgewählt hat. Es freut mich dabei besonders, dass wir in diesem Rahmen auch eine Vielzahl der Beschlüsse unserer gemeinsamen Regierungssitzung von Januar 2019 in die Praxis umsetzen können. Wir sind sehr froh, Flandern als wichtigen Partner an unserer Seite zu haben.“
Dass die Niederlandistik in Köln ihr 100-jähriges Jubiläum in der Flämischen Woche feiert, ist kein Zufall. VisitFlanders nutzt diese Gelegenheit, um Bruegel im Rahmen der Themenjahre „Flämische Meister“ in den Blick zu rücken. Grün in der Stadt, Natur in der Nachbarschaft, Naturerlebnisse, Natur und Gesundheit und Natura 2000 sind Themen, die das flämische Amt für Natur und Wald mit den Kollegen in Nordrhein-Westfalen ausarbeitet hat. Digitalisierung in der Kunst gehört zu den Herausforderungen, die in beiden Ländern prioritär behandelt werden. Auch Architektur und ländliche Entwicklung werden während dieser Woche ausführlich thematisiert, genauso wie Verkehr und Hinterlandverbindungen, Integration und Prävention von Radikalisierung. Die Energieminister beider Länder organisieren während dieser Woche eine Energiekonferenz und der Hafen von Antwerpen plant einen Hafentag für Vertreter der deutschen Industrie. Des Weiteren finden Expertenaustausche statt zu u.a. dem Gesundheitssektor, der trilateralen Chemiestrategie und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die Jugendarbeit wird Thema eines Austauschs zwischen beiden Länderparlamenten sein.
Die Woche wird festlich eröffnet mit einem Konzert des flämischen Ensembles Zefiro Torna und PreisträgerInnen der Musikschule der Stadt Aachen im Alten Kurhaus Aachen und abgeschlossen mit einem Konzert von Le Concert Olympique im Beethovenhaus in Bonn.