Sowohl für Flandern als auch für Nordrhein-Westfalen ist bürgerschaftliches Engagement von großer Bedeutung. Es ist Ausdruck einer lebendigen Demokratie und leistet seinen eigenen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftspolitischer Herausforderungen. Ohne das gesamte bürgerschaftliche Engagement in der Gesellschaft würde die Zusammengehörigkeit in dieser Weise nicht mehr funktionieren. Sowohl die Landesregierung Nordrhein-Westfalen als auch die flämische Regierung haben auf der gemeinsamen Kabinettsitzung am 18. Januar in Brüssel beschlossen, Erfahrungen auszutauschen, um mögliche Impulse für eine weitere Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zu setzen. Ein erster Austausch, der beiden Seiten Gelegenheit gibt, ihre Erfahrung in Bezug auf bürgerschaftliches Engagement zu teilen, wurde während der Flämischen Woche vom 17. bis 24. März 2019 organisiert. Von Nordrhein-Westfalen nahmen Vertreter des Referats „Bürgerschaftliches Engagement“ in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen teil, von Flandern Vertreter des Vlaams Steunpunt Vrijwilligerswerk und des Ministeriums für Kultur, Medien und Jugend.
Expertenaustausch zu den Resultaten der Studien ‘Flemish Survey Living Together in Diversity’ & ‘Integration in NRW. Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2018’
Integrationspolitik braucht verlässliche und differenzierte Daten, die Auskunft darüber geben, ob und in welcher Weise sich die Integration der Menschen mit Einwanderungsgeschichte vollzieht und in welchen Bereichen es Defizite und Handlungsbedarf gibt. Empirisch gesicherte Informationen können einen Beitrag dazu leisten, die öffentliche Diskussion über Einwanderung und Integration zu versachlichen.
Mit den beiden Studien “Flemish Survey Living Together in Diversity“ und “Integration in Nordrhein-Westfalen. Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2018“ liegen aktuelle Daten zur sozialen und kulturellen Integration von Einwanderern in Flandern und Nordrhein-Westfalen vor. Die beiden Studien wurden in einem Workshop von Expertinnen und Experten aus Flandern und Nordrhein-Westfalen am 21. März in Düsseldorf diskutiert. Dabei wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und Möglichkeiten einer weiteren Kooperation zwischen Flandern und Nordrhein-Westfalen ausgelotet.
Unterzeichnung der Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern & Informationsaustausch zu Erfahrungen in der Präventionvon gewaltsamer Radikalisierung
In Flandern und in Nordrhein-Westfalen ist Prävention ein wesentlicher Bestandteil, um Radikalisierung und gewaltsamem Extremismus entgegenzutreten.
In den vergangenen drei Jahren gab es einen lebhaften Austausch zwischen der flämischen Regierung und dem Innenministerium von Nordrhein-Westfalen in Bezug auf verschiedene Vorgehensweisen im Hinblick auf die Prävention von gewaltsamer Radikalisierung. Am 11.09.2018 besuchte die flämische Vizeministerpräsidentin Liesbeth Homans Minister Herbert Reul, um sich bezüglich dieses Themas auszutauschen. Beide Minister unterstrichen ihr Interesse an einer Intensivierung des professionellen Austausches über das Thema der Prävention von gewaltsamer Radikalisierung.
Eine Zusammenarbeit zwischen Flandern und Nordrhein-Westfalen ist relevant auf dem Gebiet der sekundären Prävention, nämlich der Betreuung von Jugendlichen. Das Programm “Wegweiser” und die ‘’Local Integrated Security Cells“ setzen hierauf. Das Wegweiser-Programm basiert auf dezentralisierten lokalen Kontaktstellen, die betroffene Personen, Eltern, Verwandte und die breitere soziale Umgebung beraten. Eine dieser Kontaktstellen wird von der „Arbeiterwohlfahrt (AWO)“ in Köln betrieben. Die ‘’Local Integrated Security Cells“ sind lokale multidisziplinäre Plattformen, die für die Betreuung und Nachverfolgung radikalisierter Personen verantwortlich sind und durch die flämischen Städte und Gemeinden koordiniert werden.
Um den Dialog zwischen Flandern und Nordrhein-Westfalen auf dem Gebiet der Prävention von gewaltsamer Radikalisierung zu stärken, ist eine Kooperation zwischen der "Arbeiterwohlfahrt (AWO)“ in Köln und einem flämischen Pendant beabsichtigt. Diese Kooperation konzentriert sich auf den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Das Kooperationsabkommen wurde am Donnerstag, den 21. März, während der Flämischen Woche in Anwesenheit der Vizeministerpräsidentin der Flämischen Regierung und Flämischen Ministerin für Lokale Verwaltung, Einbürgerung, Wohnungswesen, Chancengleichheit und Armutsbekämpfung, Liesbeth Homans, sowie des Ministers des Innern von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, unterzeichnet.
Zuvor besuchte die Flämische Ministerin für Lokale Verwaltung, Einbürgerung, Wohnungswesen, Chancengleichheit und Armutsbekämpfung, Liesbeth Homans, gemeinsam mit Vertreter der Stadt Antwerpen und der Organisation CEAPIRE die Fach- und Koordinierungsstelle Wegweiser in Düsseldorf.
Austausch über Besucherprogramme im Flämischen Parlament und im Landtag NRW
Das Flämische Parlament und der Landtag NRW haben die Flämische Woche zum Anlass genommen, um die Zusammenarbeit beider Parlamenten zu verstärken. Darum wurde am Rande des Landtagsplenums am Donnerstag, dem 21. März 2019, ein Workshop eingeplant, bei dem auf bewährte Methoden im Bereich der Jugendarbeit eingegangen wurde.
In drei Panels wurden Jugendprogramme beider Parlamente vorgestellt. Das Flämische Parlament hat das Projekt „Die Kraft Deiner Stimme“ und die Arbeitsbesuche in Schulen präsentieren, die systematisch von ihnen selbst und anderen Mitgliedern des Landtagspräsidiums organisiert wurden. Vertreter von Nordrhein-Westfalen berichteten vom Kinder- und Jugendprogramm des Landtags und den Programmen „Präsidium macht Schule“ und „Jugendlandtag“. Während dieses Workshops konnten beide Parlamente ihren Ansatz erläutern und insbesondere überprüfen, welche Lehren daraus für ihre weitere Arbeit gezogen werden können.
Der Workshop wurde von beiden Landtagspräsidenten eröffnet. Neben Parlamentsmitgliedern nahmen auch Mitarbeiter beider Verwaltungen an diesem Workshop teil.
Weitere Informationen dazu finden Sie in der deutschsprachigen Informationsbroschüre und auf der Website des Flämischen Parlaments
Weitere Informationen dazu finden Sie in der deutschsprachigen Informationsbroschüre und auf der Website des Flämischen Parlaments
Informationsaustausch zu Instrumenten für die ländliche Entwicklung
In einem internationalen Kontext sind Nordrhein-Westfalen und Flandern beide Teil des hochurbanisierten nordwest-europäischen Deltas der Flüsse Maas, Rhein und Schelde. Sowohl Nordrhein-Westfalen als auch Flandern erkennen die Bedeutung der internationalen und überregionalen Kooperation, des Informations- und des Wissensaustauschs an, um die Entwicklung von Strategien zum Umgang mit großen Herausforderungen der physischen Umwelt zu fördern.
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen Regierungsorganisationen, die auf dem Gebiet der integrierten Landentwicklung, der Bodenordnung und der ländlichen Entwicklung tätig sind, wurde seit 2008 Wissen ausgetauscht. Dieser Wissensaustausch konzentriert sich hauptsächlich auf den Einsatz der verschiedenen Instrumente für die ländliche Entwicklung und die Landgestaltung in den verschiedenen Regionen. Die Kooperation trägt noch immer den Namen “Tripartite Cooperation“ und stammt aus dem Jahr 2009, als sie als Partnererklärung zwischen der Flämischen Landgesellschaft, dem MULNV und dem Niederländischen Nationaldienst für ländliche Gebiete (DLG) aufgesetzt wurde. Nach der Auflösung der DLG in den Niederlanden wurde die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Kataster und den niederländischen Grenzprovinzen Zeeland, Nordbrabant, Limburg und Gelderland, auf die die Aufgaben übergegangen sind, fortgeführt.
Sowohl in Nordrhein-Westfalen wie auch in Flandern ist der Kontext der Landnutzung hochurbanisiert, was zu komplexen und miteinander im Wettstreit stehenden Landnutzungsfragen führt. Dieser Kontext erfordert ein leistungsfähiges Spektrum von Instrumenten der ländlichen Entwicklung, die es diesen Regionen ermöglicht, Landnutzungskonzepte zu verwirklichen. Beide Regionen fördern starke Instrumente für integrierte Projekte. Nordrhein-Westfalen und Flandern tauschten sich vertieft darüber aus, wie diese Instrumente der ländlichen Entwicklung, wie Flächenneuordnung verwendet werden können, um den Herausforderungen der Anpassung an den Klimawandel zu begegnen. Der Austausch erfolgte durch das existierende Wissensaustauschs-Netzwerk Tripartite, an dem auch weitere regionale Partner aus den Niederlanden und der Wallonie partizipieren.
Natur in Flandern
Anhand von vier Totems stellte das Flämische Amt für Natur und Wald seine Herangehensweise dar, wie Natur für alle BürgerInnen im Jetzt aber auch in der Zukunft zugänglich gemacht und auch von ihr genossen werden kann.
Sie sind als Fachkräfte gemeinsam mit ihren Partnern jeden Tag für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Natur im Einsatz.
Anhand von Beispielen auf den Totems konnte Besucher sehen, wie jeder die Natur uneingeschränkt erleben und nutzen kann; wie die Natur eine Quelle der Entspannung, aber auch Fundament eines günstigen Klimas und eines gesunden Zusammenlebens ist. Eine Vielzahl von Initiativen sorgt dafür, dass auch nachfolgende Generationen die Natur in jedem Moment ihres Lebens genießen können. Innerhalb des begrenzten flämischen Raums werden erhebliche Anstrengungen unternommen, die Natur zu stärken, von der kleinsten Pflanze bis hin zum größten Wald. Von einem Natura 2000-Gebiet bis zum Spielplatz für Kinder.
An ein bilaterales Gespräch anschließend eröffneten Minister Van den Heuvel und Ministerin Heinen-Esser diese kleine Ausstellung. Die Geschäftsführende Generaldirektorin des Flämisches Amtes für Natur und Wald, Marleen Evenepoel, eröffnete die Ausstellung mit ihnen und hatte die Ehre, eine Tasse mit Kräutern aus Flandern zu servieren.